| Was auf den ersten Blick wie ein Wortspiel aussieht, ist ein für die Auswahl von Bambus oft missverstandenes Entscheidungskriterium: die meisten Bambusinteressenten verbinden mit einer Katalogaussage wie z. B. „Winterhart bis 
                 - 24°C“ die Einschätzung, dass diese Bambusart bis –24°C keine oder nur geringe Blattschäden aufweist. Doch ist die leider meistens nicht deutlich hervorgehobene Definition anders: „Winterhart bis –24°C“ heiĂźt, die Art ĂĽberlebt –24°C und treibt im FrĂĽhjahr wieder aus dem Boden aus, auch  wenn der Bambus oberirdisch komplett abgefroren war!   Manchmal sieht es allerdings auch so aus: Ph. viridiglaucescens (grĂĽner Bambus) und Ph. aureosulcata spectabilis (gelber Bambus) nach dem “Killerwinter” 1996/97
             Praxisnäher und kundenfreundlicher wäre die Beschreibung der WintergrĂĽne (z. B. Bambus XY ist an den meisten 
                    Standorten in Deutschland zuverlässig wintergrün bis –14°C), doch ist sie – zugegeben – nicht ganz einfach festzulegen, da 
                    von vielen kleinklimatischen Faktoren (Wind, Sonneneinstrahlung....) abhängig. Trotzdem hat sich mir im Laufe meiner 
                    Bambusbeobachtungen ein Verfahren entwickelt, mit dem sich nach meinen Erfahrungen der Annäherungswert fĂĽr die WintergrĂĽne einer Bambusart an dem jeweiligen Standorten recht gut ermitteln lässt.    Mein Tipp:   Ziehen Sie von den Katalogangaben 8 bis 12°C ab und Sie erhalten annäherungsweise den Wert, bis zu dem der Bambus Ihrer Wahl an Ihrem Standort einigermaĂźen zuverlässig wintergrĂĽn bleibt.
                   Ich muss betonen, dass dieses Verfahren nicht wissenschaftlich korrekt, aber aus meiner Sicht in den meisten Fällen gut praxistauglich ist.    |