Phyllostachys rubromarginata
Mit dieser Art möchte ich einen Bambus vorstellen, der selbst unter Bambussammlern kaum bekannt ist und deshalb in der gartenpraktischen Anwendung wenig Beachtung findet â zu unrecht, wie ich meine!
Ph. rubromarginata wurde 1979 ĂŒber die USA nach Europa eingefĂŒhrt. Die hier beschriebene Pflanze stammt aus dem
Bestand von Max Riedelsheimer, was Sortenechtheit garantieren dĂŒrfte. In den beiden Fernsehberichten wurde die Art bereits erwĂ€hnt.
Ich bekam die Pflanze von einem befreundeten Sammler als ausgewachsenes Exemplar von mehr als 7,50m Höhe im FrĂŒhjahr 1977.
Vorteile:
1) Sehr schöne, leuchtend-olivgrĂŒne, glĂ€nzende Halme, die aufrecht und fest wachsen und in guten Jahren bis zu 5cm Dicke und 9m Höhe erreichen können.
2) Sehr winterhart, denn die Art bleibt zuverlĂ€ssig wintergrĂŒn (= keine BlattschĂ€den) bis ca. â15°C.
3) Kaum SchÀden durch Nassschnee oder Sturm; anders als viele Bambusarten richtet sie sich nach solchen Ereignissen auch recht zuverlÀssig wieder auf.
4) Sehr gut schattenvertrĂ€glich! Bei mir erhĂ€lt sie nur fĂŒr ca. 3 Stunden am Tag in der Spitze Sonne. Es scheint fast, dass sie dies besonders mag. Diese Beobachtung gilt auch fĂŒr andere Standorte.
5) Ph. rubromarginata lĂ€Ăt sich erstaunlich gut als groĂe Pflanze
versetzen (ohne HalmeinkĂŒrzung ) und erzielt schnell wieder hohen Zuwachs.
6) Kommt fĂŒr einen so groĂen Phyllostachys mit auffallend wenig Platz aus und breitet sich nur verhĂ€ltnismĂ€Ăig langsam unterirdisch aus. Trotzdem ist eine Rhizomsperre anzuraten.
7) Im "tropisch" inspirierten Garten besonders gut fĂŒr "Dschungelwege" geeignet.
Nachteile:
1) Die Art ist im Aufbau des Bestandes im Vergleich zu anderen Phyllostachys eher langsam, was an einigen Standorten aber auch ein Vorteil sein kann.
2) Der sehr spĂ€te Austrieb lĂ€Ăt manche Halme vor dem Winter nicht richtig ausreifen, wodurch die Art in Gebieten mit kurzer Sommerphase trotz ihrer beeindruckenden WinterhĂ€rte bedenklich sein könnte.
Fazit: Der Vergleich der Vor- und Nachteile bei Ph. rubromarginata macht deutlich, dass die Art vollkommen zu unrecht so wenig Beachtung in unseren GĂ€rten gefunden hat. Sie
eignet sich vorzĂŒglich als SolitĂ€r und kommt auf engstem Raum beeindruckend zur Geltung, durch ihren geringen Platzbedarf, den aufrechten Wuchs und den hohen Zweigansatz auch in
kleinen GĂ€rten ( bei mir hat sie kaum mehr als 1 qm FlĂ€che zur VerfĂŒgung! ) â zur Zeit auf Platz 2 meiner persönlichen PrĂ€ferenzliste!
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