Titelbild 24022004

Gartenporträt Neanderthal

 „Garten-Kunst am alten Bahnhof“

 

so titelt eines der vielen Porträts, das diesen weit über die Bambuskreise hinaus bekannten Garten beschreibt. Er liegt im Neanderthal bei Düsseldorf. Richard und Uschi Bödeker haben sich hier ein ganz eigenes Reich geschaffen, inspiriert von den Gegebenheiten der Gebäude (ein alter Bahnhof und das dazugehörige Toilettenhäuschen) und in Rückgriff auf die Erfahrungen und Kenntnisse des international renommierten Landschaftsarchitekten.


Mein Kurzporträt kann und soll nur einen kleinen Eindruck von der Vielfalt und Konzeptionsdichte dieser insgesamt ca. 2000qm großen Gartenanlage vermitteln – wer sich genauer informieren will, hat die Möglichkeit, dies anhand der Literatur zu tun (z. B. in Rainer Kuhnke  „Südliche Stimmung für heimische Gärten“, Callway-Verlag) oder kann sich direkt vor Ort informieren bei der EBS-Westgruppen-Besichtigung am 9. April 2005.


Der Garten der Bödekers bietet viele Ansatzpunkte für eine ganz eigene Betrachtung. Jeder Besucher wird sich von anderen Facetten angezogen fühlen, wird „seine“ individuellen Lieblingsbereiche entdecken – folglich muss eine Beschreibung in ihrer zwangsläufigen Verdichtung auch sehr persönlich geprägt sein. Deshalb möchte ich im Folgenden nur jene Eindrücke kurz skizzieren, die mich an diesem Garten besonders fasziniert haben:
 

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Auffallend ist in meinen Augen die gelungene Abstimmung von Gebäude- und Garten- architektur und die üppige Einbindung von Kunst (Skulpturen und Plastiken, manche davon mit einigem Augenzwinkern...) und Antiquitäten.

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Insgesamt wirkt der Garten wie eine grüne Oase, wie eine Garteninsel, dschungelartig, aber doch von erkennbar liebevoll ordnender Hand geprägt. Mancher kleine „Dschungelweg“ führt durch sattes Grün auf eine der vielen „Dschungellichtungen“.
 

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Diese verschiedenen Gartenräume laden mit unterschiedlichen Sitz- und Liegemöglichkeiten zum Verweilen ein und schaffen immer wieder neue Blickwinkel auf die einzelnen Gartenteile, manchmal nur auf wenige Quadratmeter, manchmal auf größere Flächen.
 

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Fast von jedem Platz aus fällt der Blick auf eine der vielen Variationen des Themas „Wasser“,  die Richard und Uschi Bödeker in ihre Gartenanlage eingeplant haben: ob kleiner Brunnen, Wasserfall oder seeartiger Teich – für mich ist die Wasservielfalt eines der schönsten Stilelemente dieses außergewöhnlichen Gartens. Zumal darin der Ansatz des Besitzers, Gartenarchitektur und Naturschutz zu verbinden, besonders deutlich wird.

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Als „Bambus-Urgestein“ in der EBS stellt sich natürlich auch die Frage, welche Rolle der Bambus im Garten der Bödekers spielt. Ursprünglich überwiegend durch mächtige Fargesien (murielae und nitida) geprägt, fand nach der natürlichen Blüte in den Neunzigern eine deutliche Ausfächerung statt. Heute zählen über 30 verschiedene Arten und Sorten zum Bestand, z. B. schöne Haine von Phyllostachys aureosulcata ‚Spectabilis’ und vivax ‚Aureocaulis’.

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Besonders beeindruckend ist für mich aber der wunderschöne Hain von Quingzhuea tumidissinoda – ich kenne keinen schöneren in Deutschland! Beim ersten Westgruppentreffen 1997 von Wolfgang Eberts als kleines Gastgeschenk überreicht, hat er sich inzwischen zu einem echten Hingucker entwickelt und den Wintern der letzten Jahre eindrucksvoll getrotzt. Ich bin sicher, dass dieser Bestand seine Wirkung auch nicht auf die EBSler bei der Gartenbesichtigung 2005 verfehlen wird.
 

Bilder von der Gartenführung 1997:

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Gerd Janssen überreicht als Dankeschön und Ausgleich für den großen Murielae-Tod den Hoffnungsträger einer ganzen Branche – ‚Kranich’. Über seinen jähen Absturz sind wir alle leidvoll informiert. Ob der skeptische Blick von Wolfgang Eberts, Michael Busemann und Peter Wieting schon eine Vorahnung verrät?

Presseberichte zur Offenen Gartenpforte 2004

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