Musa – Exotikhighlights im tropisch inspirierten Garten
Früher hielten Spaziergänger an meinem Garten und fragten nach dem Bambus, heute passiert das auch noch recht oft, aber die Fragen nach den Bananen haben gleichgezogen. Ihre oft mehr als 2m langen Blätter stechen neben dem filigranen Laub
des Bambus einfach ganz besonders ins Auge und an den Gesichtern ist die Frage in den Köpfen abzulesen: Bananen in Köln? Dabei dürfte der Pflanzenfreund in Köln gar nicht so überrascht sein, gibt es doch in der Flora
beeindruckende Exemplare! Trotzdem: dort vermutet man wahrscheinlich besondere gärtnerische Tricks und so findet man sie in der „nördlichsten Stadt Italiens“ (nach den jüngsten Skandalen erscheint diese
Selbsteinschätzung in neuem Licht....)immer noch sehr selten ausgepflanzt. Doch gibt es bereits einige tropisch und mediterran inspirierte Gärten mit schönen Bananen, die
sich hinter den südlichen Vorbildern nicht zu verstecken brauchen.
Ich werde hier immer mal wieder darüber berichten und gelungene Beispiele vorstellen. Beginnen möchte ich mit dem Garten eines Freundes, nur wenig von mir entfernt:
Alles Banane – oder was?
In Heft 3/1999 wurden in einem ausführlichen Artikel Bananen vorgestellt, die bei uns im Freien überwintern können. Ich möchte den Lesern des Bambus-Journals deshalb ein ganz außergewöhnliches Exemplar von Musa basjoo nicht
vorenthalten, das ich am östlichen Stadtrand von Köln, an der Grenze zum Bergischen Land, entdeckt habe.
Hier, an der Terrasse von Gabi und Heinz
Klein, zieht die abgebildete Prachtpflanze alle Blicke der staunenden Besucher auf sich. Sogar die Freunde ihrer Kinder, sonst als Angehörige der Computergeneration Naturphänomenen eher gleichgültig
gegenüberstehend, äußerten sich auffallend anerkennend. Dabei begann alles recht unspektakulär: Im Sommerurlaub 1996 entdeckten Gabi und Heinz Klein auf einem Markt am Gardasee den 40cm hohen, in
feuchtes Papier eingewickelten Stamm einer Bananenpflanze. Für 15 DM erworben und frisch eingetopft trat sie die lange Reise nach Köln an.
Auf Empfehlung des italienischen Gärtners wurde sie dort in reinen Sand (?!) gepflanzt. Gleich im ersten Winter hatte sie
ihre Feuerprobe zu bestehen: während die Gartenbesitzer im Urlaub weilten, musste die kleine Basjoo – 18°C und 16 Eistage fast ungeschützt ( die Plastikabdeckung über der dünnen Laubdecke war verweht ) überstehen. Um so
erstaunlicher, dass zwischen diesem Ereignis und dem im September 2000 aufgenommenen Foto keine 4 Jahre verstrichen sind!!!
Selten habe ich eine Bananenpflanze von so auffallender Schönheit gesehen, auch nicht im Süden. Ihre Wuchseingenschaften brauchen sich hinter denen des Bambus keinesfalls zu verstecken, sodass für Gabi und Heinz Klein
der Bambus nur eine Begleitpflanze ihrer Musa basjoo ist – es kommt eben alles auf den Blickwinkel an!
PS.: Die auf dem Foto erkennbare Trachycarpus fortunei hat den Winter 1996/97 (bei Verlust aller Blätter ) vollkommen
ungeschützt überstanden und sich, wie man sieht, inzwischen wieder gut erholt! ( Sie wird demnächst im Palmenteil genauer beschrieben )
|